Das ID Festival Berlin 2016 untersuchte das aktuelle Thema der Migration und der Geflüchteten in der Kunst. Dieses Thema ist tief in den Herzen der Israelis verwurzelt. Erzählungen der Migration und des Exils sind ein integraler Bestandteil der Geschichte Israels und des israelischen Identitätsgefühls. Mithilfe von künstlerischen Beiträgen und in Diskussionen wollten wir einen Raum schaffen, in dem Kommunikation und Kooperationen ein besseres Verständnis zwischen Israelis und anderen Minderheiten in Deutschland fördern.
Die Frage der Identität bildete weiterhin einen wichtigen Schwerpunkt unseres Festivals. Im Jahr 2016 wollten wir besonders die Auswirkungen der verschiedenen Migrationsbewegungen in und aus Deutschland auf die israelische Künstlergemeinschaft untersuchen. Wir warfen einen genauen Blick auf den daraus resultierenden Austausch, die Beziehungen, Auseinandersetzungen und Veränderungen in den verschiedenen Kunstdisziplinen und Medien.
Wir haben uns gefreut, Sie zu drei Tagen mit Musik, Tanz, Theater, Film und bildender Kunst ins RADIALSYSTEM V einladen zu dürfen. Wir setzten unsere Zusammenarbeit mit Alona Harpaz vom Projektraum CIRCLE1 fort, die mit einer Ausstellung die vielfältigen Stimmen der israelischen Kunstszene in Berlin porträtierte. Darüber hinaus freuten wir uns, eine Reihe von Diskussionen mit dem Titel Beyond Borders, entwickelt von Dr. Elad Lapidot (Zentrum Jüdische Studien Berlin), zu präsentieren.
»Ein israelisch-deutsches Programm, zum Zungeschnalzen!«
Jonathan Scheiner, Jüdische Allgemeine Zeitung, 21.10.2016
»ID – der Name ist kurz, knackig und ziemlich geglückt. Er vereint nicht nur die Anfangsbuchstaben der
beiden Länder, um die es geht. ›Id‹ ist auch das arabische Wort für ›Fest‹, eine schöne Pointe. Denn ohne die arabische Kultur kann man ja über Israel nicht wirklich sprechen. Vor allem aber steht das Kürzel ID im englischen Sprachraum für ›Identity Card‹, Personalausweis. Identität war 2015 das große Thema des Festivals, dieses Jahr ist es – die Weltlage drängt es auf – Migration.«
Udo Badelt, Der Tagesspiegel, 19.10.2016
Im Oktober 2015 feierte die erste Ausgabe des ID Festival Berlins das Entstehen einer neuen und lebendigen israelischen Künstlergemeinschaft in Deutschland. Beeindruckt von der großen Zahl der in Deutschland lebenden und arbeitenden israelischen Musiker, hatte Ohad Ben-Ari die Idee, ein Sinfonieorchester zusammenzustellen, das ausschließlich aus israelischen Musikern, die in Deutschland leben, besteht. Dank der Förderung des Deutschen Bundestages konnte ein vielschichtiges Festival für darstellende und bildende Kunst ins Leben gerufen werden. Über einhundert Künstler, Redner und Darsteller waren Teil der zahlreichen Veranstaltungen des Festivals – von Ausstellungen bis hin zu Tanz- und Theateraufführungen, Klassik- und Weltmusikkonzerten, Filmvorführungen und philosophischen Diskussionen. Der rote Faden, der all diese wunderbaren Arbeiten durchzog, waren die Themen Identität und Herkunft, denen wir zum Teil auch den Namen unseres Festivals verdanken. Das ID Festival Berlin wurde schließlich durch die großzügige Unterstützung des Bundesministeriums für Kultur und Medien ermöglicht. Das ID Festival Berlin wird von der Schwarzkopf Stiftung Junges Europa getragen.
Schirmherrin: Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien
Ohad Ben-Ari ist ein in Israel geborener Pianist und Komponist. Er gewann mehrere Preise bei internationalen Wettbewerben und trat als Solist mit Orchestern auf der ganzen Welt auf. 1996 zog Ben-Ari in die USA und begann dort, seine Karriere als Musikproduzent im Bereich des Pop und Jazz voranzutreiben. Seit 2010 lebt Ohad Ben-Ari mit seiner Familie in Berlin, wo er seine Arbeit als klassischer Pianist und Komponist weiterführt. Gemeinsam mit seinem langjährigen musikalischen Partner Guy Braunstein, bekleidet er den Posten des künstlerischen Leiters des Musikfestivals Bahnhof Rolandseck. Eine Uraufführung von Ben-Aris Originalwerk für Klavier und Orchester Tips, fand Anfang 2013 mit den Hamburger Symphonikern statt, sein Konzert für Marimba wurde in Tokio vom Japan Philharmonic Orchestra uraufgeführt. In der letzten Saison trat Ben-Ari unter Leitung von Sir Simon Rattle zum ersten Mal als Solist mit den Berliner Philharmonikern auf.
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ID Festival Berlin 2016
»Migration in der israelisch-deutschen Kunst«
21.–23. Oktober 2016
RADIALSYSTEM V, Berlin
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